Deutschland: Stimmungsbild zu Jahresbeginn
Das sind die touristischen Trends in unserem wichtigsten Herkunftsmarkt Deutschland im Jahr 2022.
Die FUR (Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen) hat eine vorläufige Bilanz des deutschen Tourismus für das Kalenderjahr 2021 erstellt und die touristischen Trends für 2022 ermittelt.
Rückblick: Touristische Nachfrage im Jahr 2021
Das Reisejahr 2021 war naturgemäß stark geprägt durch die Corona-Pandemie. Der Reisetourismus ist nicht zuletzt aufgrund von Reisebeschränkungen und weltweit zurückgegangen, auch die Anzahl der Urlaubsreisen der Deutschen sind dementsprechend auf niedrigerem Niveau. Immerhin: Bei den Kurzurlaubsreisen ist es zu einem Plus von 27 % im Vergleich zum Jahr 2020 gekommen, auch wenn im Vergleich zum „Vor-Corona-Jahr“ 2019 immer noch einiges an Luft nach oben ist.
Marktanteilszuwächse für Österreich
Der Rückgang der Urlaubsintensität ist in allen Bevölkerungsgruppen spürbar. Besonders auffällig ist dies bei den über 60-Jährigen und bei Personen mit geringem Einkommen. Die gute Nachricht für die Destination Österreich: In der mittleren Altersgruppe (30 – 69 Jahre) konnte ein Marktanteilszuwachs bei deutschen Reisenden erzielt werden. Ebenso konnte festgestellt werden, dass Personen mit oberen Einkommen und höherem Bildungsabschluss Österreich häufiger als Reisedestination wählten.
Deutsche Reisende haben Lust auf Urlaub
Trotz der zum Teil ernüchternden Bilanz des Jahres 2021 gibt es Grund für einen optimistischen Blick in die Zukunft: Die Deutschen haben nach Monaten der Beschränkung enorme Lust auf Urlaub. Die Reiseindikatoren „Geld“, „Lust“ und „Zeit“ liegen aktuell auf einem Höchststand. Die Deutschen zeigen sich optimistischer hinsichtlich der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung, was wiederum Einfluss auf die Reisetätigkeit hat.
Urlaub in den Alpen auf hohem Niveau
Für die Deutschen bleibt das Interesse an einer Reise in die Alpen ähnlich hoch wie bisher. Erwartungen der Urlauberinnen und Urlauber hinsichtlich positiver Auswirkungen auf die Gesundheit, wie es z.B. beim Wandern der Fall ist, spielen einen Faktor bei der Nachfrage. Die Förderung des Wohlbefindens und die Stärkung der eigene Resilienz sind wesentliche Kriterien. Ebenso konnte auch ein Anstieg bei Wellnessurlauben verzeichnet werden.
Der Aufwärtstrend bei Campingurlauber*innen bleibt bestehen (2021: +7,5 %). In diesem Bereich finden insbesondere Reisen mit Wohnmobilen und Wohnwägen laufend größeres Interesse. Im Jahr 2022 zeigen rund 15 % der potenziellen Urlauberinnen und Urlauber ein hohes Interesse an einem Urlaub mit dem Wohnmobil, rund 12 % an einem Urlaub mit dem Wohnwagen.
Buchungen erfolgen weiterhin kurzfristig
Die aktuell oftmals wechselnden Maßnahmen haben bis auf Weiteres Einfluss auf das Buchungsverhalten der Reisenden. Der Trend zu kurzfristigen Buchungen vor tatsächlichem Reiseantritt bleibt bestehen.
Schlussendlich werden auch im Jahr 2022 Corona und die damit verbundenen Maßnahmen einen wesentlichen Einfluss auf das Reiseverhalten haben. Die Nähe zum Heimatort, die Anreise mit dem PKW und ein Urlaubsreiseziel abseits der Masse sind erkennbare Faktoren. Die im Urlaubsland geltenden Bestimmungen für Einreise und Aufenthalt spielen ebenso eine wesentliche Rolle. Dennoch wird jeder vierte seine Urlaubsplanung unabhängig der Corona-Pandemie vornehmen.
Reisemotive und Zukunft des Tourismus
Unabhängig von den aktuellen Gegebenheiten bleiben die grundsätzlichen Reisemotive ident: Erholung, Abstand zum Alltag, Freiheit, Zusammensein, Spaß und angenehme Bedingungen. Die generelle Tourismusnachfrage wird sich nicht auffällig verändern, die Motive, Gewohnheiten und Präferenzen bleiben gleich.
Der Wandel des Tourismus wird sich zukünftig weiterhin dynamisch gestalten. Entwicklungen in den Rahmenbedingungen werden Einfluss auf das touristische Angebot nehmen. Dazu zählen z.B. die Nachhaltigkeit und deren Einfluss auf Angebot und Nachfrage, der technologische Wandel und seine damit verbundenen Möglichkeiten sowie das Personal.
Langfristige Entwicklungen im Tourismus
Die Corona-Situation hatte in den letzten beiden Jahren massiven Einfluss auf den Tourismus. Dennoch zeigt die Studie, dass die Nachfrage „nach“ der Pandemie nicht völlig anders sein wird als zuvor. Die aktuelle Corona-Situation wird nur einen zeitlich befristeten Einfluss auf das Reisen haben.
Sobald sich die Situation so gestaltet, dass ein gesellschaftliches Leben im gewohnten Maß wieder möglich ist, wird das Urlaubsreiseverhalten wieder den erwarteten Entwicklungspfad nehmen.
Image Österreichs als Urlaubsland in Deutschland
Österreich als Reiseland überzeugt seit knapp 20 Jahren mit einem stabilen Image auf hohem Niveau. Daten der Deutschen Reiseanalyse 2021 zeigen, dass Österreich insbesondere mit seinem vielfältigen touristischen Angebot aufzeigt. Die schöne Landschaft und das damit verbundene Sportangebot sind seit Umfragebeginn konstant auf einem sehr hohen Niveau. Mehr zur Studie finden Sie HIER.
Quelle: Österreich Werbung, „Image des Urlaubslandes Österreich in Deutschland“, Deutsche Reiseanalyse 2021
Den gesamten Vortrag von Prof. Dr. Lohmann und die Presseaussendung mit den oben beschriebenen Information finden Sie wie folgt:
- Präsentation von Prof. Dr. Lohmann: Urlaubs-Messe CMT | ReiseAnalyse
- Presseaussendung zum Beitrag von Prof. Dr. Lohmann: Textfassung CMT Reisetrends 2022 (austriatourism.com)