Der Grüne Pass und die Reisepläne in Europa

Marktforschung aktuell: Die Vorbereitungen in Österreich und Europa auf den "Grünen Pass" und wie die Aussicht auf Lockerungen die Reiselust befeuert.

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Seit Ausbruch der Covid-Pandemie ist die Reisefreiheit stark eingeschränkt. Primäres Ziel aus der Sicht unserer Tourismusbranche – und die Sehnsucht vieler Menschen – ist eine rasche und praktikable Lösung, um sichere Mobilität wieder ermöglichen zu können – auch international. Der Grüne Pass soll den Weg zurück zur Reisefreiheit innerhalb Europas und auch darüber hinaus ermöglichen.

Grüner Pass in Österreich: Einführung in drei Schritten

Österreich ist eines jener Länder, die bei der Einführung des Grünen Pass in Europa vorangehen. Hierzulande soll er bereits mit den Öffnungsschritten ab 19. Mai im Rahmen eines Drei-Stufen-Plans eingeführt werden, an den rechtlichen und technologischen Grundlagen für die Umsetzung wird intensiv gearbeitet.

In Stufe eins – vermutlich ab 19. Mai – soll er vorerst als ein normaler Nachweis einer Impfung, Testung oder Genesung dienen. Rund zwei, drei Wochen später soll er dann national via gemeinsamen QR-Code umgesetzt werden. Stufe drei soll dann die europaweite Lösung sein, die mit Mitte bis Ende Juni erwartet wird.

Der Grüne Pass wird folgende Informationen beinhalten (wobei auch EIN Nachweis genügt):

  • Impfzertifikat
  • Testzertifikat (PCR- oder Antigenschnelltest)
  • Genesungs-Zertifikat (frühestens auszustellen ab dem 11. Tag nach erstem positiven PCR-Testergebnis und max. 180 Tage gültig)

Die gute Nachricht: Wer geimpft, getestet oder genesen ist, soll wieder reisen dürfen. Zudem wurden von der österreichischen Bundesregierung ab 19. Mai auch Lockerungen bei den Einreisebestimmungen in Aussicht gestellt. Eine verpflichtende Quarantäne soll dann nur noch für Einreisende aus Ländern bzw. Regionen mit einer Inzidenz von über 300 gelten.

Sieben Prioritäten für den Grünen Pass

Bei einem von Österreichs Tourismusministerin Elisabeth Köstinger initiierten Gipfeltreffen von 13 EU-Tourismusländern wurden folgende sieben Prioritäten aus Sicht des Tourismus für den Grünen Pass erarbeitet und der EU-Kommission übermittelt:

  1. Umsetzung des Digitalen Grünen Passes bis spätestens Juni 2021
  2. Eine erleichterte Reisefreiheit durch den Digitalen Grünen Pass noch während der anhaltenden Pandemie
  3. Sicherstellung von Gleichbehandlung und keine Diskriminierung unter den Zertifikaten
  4. Bereitstellung einer sicheren und nutzerfreundlichen technischen Lösung
  5. Nationale Entscheidungsfreiheit über zusätzliche Freiheiten durch den Grünen Pass
  6. Grenzübergreifende Lösung auch mit Drittstaaten erarbeiten
  7. Enge Zusammenarbeit mit der Reise- und Tourismusbranche bei der Einführung des Grünen Passes

So soll der Grüne Pass umgesetzt werden

Vorgesehen ist, dass der Grüne Pass kostenlos von den EU-Staaten an alle EU-Bürger, deren Familienangehörige und an in EU-Staaten ansässige Drittstaatsangehörige ausgestellt wird. Einige weitere wichtige Punkte:

  • Gültigkeit für die Dauer der Pandemie (Art und Gültigkeit der Tests noch in Verhandlung).
  • Zertifikate sollen digital und/oder in Papierform zur Verfügung stehen und z.B. einen EU-weit lesbaren QR-Code enthalten. Einfache Handhabung (Handy).
  • Wird ausgestellt in der jeweiligen Amtssprache des EU-Staates und auf Englisch.
  • Hoher Datenschutz: Der Grüne Pass enthält nur die wichtigsten und COVID-relevanten personenbezogenen Daten (z.B. Identifizierung der Person, verwendeter Impfstoff, Chargenzahl, Datum und Ort der Impfung/Testung).
  • Keine zentralisierte Datenbank auf EU-Ebene. Daten werden aus nationalen Datenbanken gelesen und sonst nirgendwo gespeichert.

Dashboard mit Daten aus wichtigen Märkten

Ob uns der Grüne Pass bezüglich der Reisefreiheit tatsächlich zum Durchbruch verhelfen wird, hängt weiterhin von der Entwicklung der Covid-Situation in den einzelnen Ländern ab (z.B. Inzidenzzahlen, Belegung der Intensivbetten u.a.m).

Auf dem folgenden Dashboard finden Sie mit wenigen Mausklicks heraus, wie sich die Situation in den verschiedenen Herkunftsmärkten im Detail darstellt (z.B. Durchimpfungsraten, 7-Tages-Inzidenzen, Buchungsentwicklung und andere mehr…):

>> Global-Dashboard Österreich Werbung

Ein beträchtlicher Unsicherheitsfaktor sind nach wie vor die relativ hohen Inzidenzzahlen in einigen Ländern. Andererseits laufen erfreulicherweise die Impfkampagnen quer durch Europa auf Hochtouren. Zudem versprechen zahlreiche hochrangige Politiker*innen – wie der britische Premier Boris Johnson – ihren Bürgerinnen und Bürgern Reisefreiheit im Sommer.

Reisepläne der Europäer: Ansteigender Trend

Wenn wir uns alleine die Reiseabsichten vieler Gäste aus unseren wichtigsten Herkunftsmärkten ansehen, dann besteht für die Sommersaison – und auch bereits im Ausblick für die nächste Wintersaison – berechtigter Grund zur Hoffnung!

  • Die Europäer wollen im Frühjahr 2021 zunehmend reisen, nachdem die Covid-19-Impfungen erfolgreich gestartet wurden
  • 32% der Befragten gaben an, von April bis Juni 2021 eine Reise zu unternehmen, was einem Anstieg von 20% gegenüber der vorherigen Forschungswelle entspricht
  • 52% der Europäer planen, in den nächsten sechs Monaten zu reisen, ein Anstieg von 5% gegenüber der Umfrage vom November 2020
  • Strenge Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften ermöglichen es der Mehrheit der Europäer (67%), sich sicher und entspannt genug zu fühlen, um ihre Reise zu genießen

Quelle: European Travel Commission, 4. Befragungswelle
Link zur Studie: >> MONITORING SENTIMENT FOR DOMESTIC AND INTRA-EUROPEAN TRAVEL

Zudem dürfen wir auch heuer wieder ein starke Inlands-Nachfrage erwarten! Und: Je mehr Menschen geimpft sind, desto früher und schneller kann auch wieder gereist werden. Ziel ist die so genannte ‚Herdenimmunität‘. Die hohe Zahl bestellter Impfdosen für Europa stellt einen weiteren Hoffnungsschimmer dar (und das noch ohne russische und chinesische Impfstoffe)

Orientierungshilfen für die Navigation im „Corona-Dschungel“

Bei der Fülle an Änderungen und Regelungen sowie einer entsprechend hohen Informationsdichte kann man leicht den Überblick verlieren. Manchmal sieht man „den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr“. Deshalb haben wir für Sie im Folgenden einige sorgsam ausgewählte weiterführende Links mit aktuellen und hilfreichen Informationen zusammengestellt:


26. April 2021

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